Nachdem ich in der NC 61 �ber die Zusammenarbeit zwischen ABackup & DSP berichtet hatte, ist es nunmal an der Zeit, ABackup genauer unter die Lupe zu nehmen!
Die aktuelle Version von ABackup (5.20) liegt in einer uneingeschr�nkten
Version im Aminet (disc/back). Das Tool ist trotzdem Shareware und kostet
direkt beim Autor 20 Dollar, was f�r ein solch ausgereiftes St�ck Software
durchaus angemessen ist. Da die "Vollversion" praktisch schon im Aminet
liegt, erh�lt man von den Autoren kein Keyfile oder eine speziell angepasste
Version!
Die Installation geht, dank des Installers, ohne Probleme �ber die B�hne.
Trotzdem sollte man sich nach der ABackup Installation auch noch das
komplette XPK Paket aus dem Aminet saugen, um sp�ter eine optimale
Komprimierung der Daten zu bekommen (siehe unten). Gro�artige Systemanforderungen hat
ABackup auch nicht; es sollte nur Kickstart 2.0 oder besser vorhanden sein.
Nat�rlich kann etwas Fast Ram (f�r schnelles Komprimieren der Daten) nicht
schaden, aber wer hat heute schon kein Fast Ram?
Zuerst einmal sollten in diesem Zusammenhang die verschiedenen Startm�glichkeiten erw�hnt werden: Man kann zwischen einer normalen GUI, einer automatisierten GUI (wenn man z.B. immer den selben Sicherungsvorgang macht) und einer Shell (ggbf. auch automatisiert) w�hlen (da w�rde ABackup dann wie ein File Archivierer benutzt). Bew�hrt hat sich im normalen Gebrauch aber die erste Methode �ber die normale und einfach zu bedienene GUI erwiesen. Die anderen Methoden wurden nur der Vollst�ndigkeit halber genannt.
Nach dem Start von dem Hauptprogram stehen mehrere M�glichkeiten zur Verf�gung: Man kann sowohl Dateiweise als auch Partitionsweise sichern, das gemachte Backup auf Fehler �berpr�fen, den Katalog restaurieren und nat�rlich ein Backup wiederherstellen. Auch die kompletten Voreinstellungen lassen sich hier einstellen, mit denen man das letzte aus ABackup rausholt: Neben den Medien ("Devices") auf die gesichert bzw. von denen restauriert wird kann man hier noch evtl. vorhandene Streamer (=Bandlaufwerk) konfigurieren oder auch die Benutzeroberfl�che von ABackup an seine eigenen Bed�rfnisse anpassen (z.B. Wahl des Bildschirmmodus und der Fonts). Auch externe Programme lassen sich hier einbinden (z.B. f�r das anzeigen von Texten, Bildern etc.). Selbst Etiketten f�r das Backup k�nnen mittels des Voreinstellers gedruckt werden!
Das aber wichtigste habe ich bisher unterschlagen: Den Voreinsteller f�r die Datenkompression (=Packen)! User, die gro�e Massenmedien haben (CD Brenner, Streamer oder Zip Laufwerke), werden diesen Men�punkt nicht brauchen, aber f�r Backups auf den altbew�hrten Disketten ist die Kompression enorm wichtig. Als Packer stehen neben einem internen (mittelm��ig) und allen externen Packern (z.B. LhA oder LZX) auch die allseits bekannte XPK Library zur Verf�gung. Letztere hat sich in der Praxis sehr bew�hrt, da man hier die Auswahl zwischen vielen verschiedenen Packern hat, die allesamt f�r verschiedene Zwecke ausgelegt sind. So gibt es hier einfache (=schnelle) Packalgorithmen, die lediglich einen kleinen Prozentsatz der Daten packen (bis 8 %). Dann gibt es da noch die "normalen" XPK Packer, die einen guten Kompromiss zwischen Datenreduzierung und Zeitaufwand eingehen (z.B. Huffman mit 25 %). Und last but not least w�ren da noch die extrem guten Packer, die aber auch sehr langsam sind (z.B. SHRI mit 50 %). F�r Disketten User ist im Grunde immer einer der guten Packer wie SHRI oder DUKE zu empfehlen, da man sonst unn�tig Disketten verbraucht (f�r Fragen zu diesem Thema habe ich immer ein offenes Ohr). Ein weiteres interessantes Feature ist, da� ABackup auch Partitionen sichern kann, die nicht im Amiga DOS Format vorliegen. Wer also den "ShapeShifter" (Macintosh Emulator) und/oder PC Task (PC Emulator) installiert hat, kann auch die evtl. vorhandenen Partitionen f�r diese Software sichern. Auch das "Multi User Filesystem" wird von ABackup direkt unterst�tzt und f�r den User volkommen transparent behandelt!
Nach diesem etwas trockenen Einstieg m�chte ich nun ABackup mal in der Praxis beschreiben. Das sichern bzw. wiederherstellen von Daten klappt �u�erst zuverl�ssig auf eine bequeme und intuitive Art und Weise. Man l�dt einfach den Inhalt der Festplatte mittels eines normalen Filerequesters in ABackup hinein und schon kann man mit der Maustaste alles ausw�hlen, was man gesichert bzw. wiederhergestellt haben m�chte. Die Geschwindigkeit beim Sichern h�ngt nat�rlich vom jeweiliegn Packer ab, aber insgesamt gesehen arbeitet ABackup sowohl beim Sichern als auch beim Wiederherstellen sehr flott; aber nat�rlich wird ein 100 MB Backup auf Disketten trotzdem einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch beim Fehlerhandling ist ABackup recht gro�z�gig und erspart so unn�tigen �rger: Sollte es bei einem Backup z.B. defekte Tracks auf einer Disk geben, so sperrt ABackup diese intern und schreibt beim n�chsten einwandfreien Track einfach weiter. W�re dies nicht der Fall (wie bei anderen Backup Tools), k�nnte man bei einer dringend ben�tigen Datei evtl. die Fehlermeldung "Diskette defekt-Bitte auf Abbruch klicken" bewundern, was dem Sinn des Backups total wiedersprechen w�rde. Im Notfall hat sich dieses Feature von ABackup als sehr sinnvoll herausgestellt. Auch die Stabilit�t von ABackup ist hervorragend: Ich habe bisher sowohl w�hrend einer Restaurierung als auch einer Sicherung noch keinen Absturz von ABackup erlebt. F�r diesen Test hier habe ich extra einige Patches installiert, um ABackup zu einem Absturz zu provozieren, aber trotz allen Bem�hungen ist es mir nicht gelungen. Was ich damit sagen will: Es kommt also so gut wie nie vor, da� ABackup abst�rzt und somit eine stundenlange "Arbeit" (z.B. Backup auf Disks) zunichte macht.
Das man in einem Test nicht jede Kleinigkeit erw�hnen kann, d�rfte klar sein. Da ich z.B. nicht in dem Besitz eines Streamers oder anderem Massenmediums bin, kann ich keine Aussagen zu deren Verhalten mit ABackup machen, wobei ich aber davon ausgehe, da� es auch dabei keine Probleme geben d�rfte. Falls es wieder erwarten doch �rger gibt, kann man es mit einem Blick in die beigelegte Guide (Englisch, Franz�sich, Italienisch; eine deutsche Guide befindet sich in einem Extra Archiv im Aminet) werfen, die aber etwas knapp geraten ist. Anonsten gibt es noch diverse weitere Kleinigkeiten (Tonausgabe bei Warnmeldungen etc.), die aber den Rahmen des Artikels sprengen w�rden (teilweise kann man diese auf den beigelegten Screenshots erkennen).
Weitere Screenshots:
Screenshot 1 (PNG)
Screenshot 2 (PNG)
Jedem Amiga User kann ich dieses unersetzliche Tool nur ans Herz legen. Wer einmal einen Plattencrash (oder einen kleinen Bruder, der es nicht lassen kann, Festplatten zu Formatieren:-) gehabt hat (was ich keinem w�nsche), der wird den Wert dieses Tools erst so richtig erkennen. Auch wenn die Option "Wiederherstellen" hoffentich die Ausnahme bleibt, ist es immer sicherer, ein Backup im Schrank zu haben. Wie oben erw�hnt, bekommt man ABackup im Aminet oder bei mir (Diskette beilegen!). Ein insgesamt sehr ausgereiftes Tool!